Playa del Ingless - Gran Canaria



Die Südküste der Insel verdankt ihren touristischen Boom dem Umstand, dass die mit den Passatwinden ankommenden Wolken sich am Gebirge abregnen und somit der Süden fast immerwährenden Sonnenschein sein eigen nennt. Und der Süden birgt auch eines der landschaftlichen Kleinode der Insel, die Dünenlandschaft von Maspalomas, die sich über 5 Kilometer an der Küste enlangzieht und bis zu zwei Kilometer ins Landesinnere reicht. Dadurch wird die zubetonierte Küstenlandschaft etwas abgemildert, es entsteht aber andererseits der Umstand, das kaum ein Hotel des Touristenmolochs Playa del Ingles/Maspalomasdirekt am Strand liegt.

PLAYA DEL INGLES- GRAN CANARIA

Strandentfernungen Playa del Ingles

Strandentfernungen von 2 Kilometern sind keine Seltenheit. Playa del Ingles ist eine reine Kunststadt, hier war früher nur Wüste. Vierspurige Alleen durchziehen die mit unzähligen Einkaufszentren bestückte Stadt, die per Autobahn mit der Inselhauptstadt Las Palmas verbunden ist. Man findet nach dem ersten Schock auch das ein oder andere architektonisch recht gelungene Hotelensemble, aber insgesamt ist das Ganze eine mittelschwere Katastrophe. Wer mit dem Hotelpool vorlieb nimmt und Nachtschwärmer ist, der mag hier gut aufgehoben sein. Die Strandpromenade mit schöner Sicht auf die Dünen führt von San Augustin bis Maspalomas und auch diese ist gespickt mit unzahligen Shops und Restaurant. Echt nervig ist gelegentlich das penetrante Auftreten der Verkäufer. Bleibt man irgendwo stehen oder schaut sich die Restaurantkarte an, wird man sofort belabert. Vorsicht auch vor Schnäppchenangeboten im Technikbereich, nirgendwo sind Digitalkameras oder Camcorder so billig und nirgendwo ist die Wahrscheinlichkeit größer, das man übers Ohr gehauen wird. Der bei Ebbe bis zu hundert Meter breite feinsandige Strand ist vor Playa del Ingles ganz in der Hand der Sonnenschirm- und Strandliegenvermieter, alle paar hundert Meter lädt ein Belinario (daraus machte man auf Mallorca Ballermann), ein kleiner Strandkiosk, zum Drink. Weiter Richtung Leuchtturm beginnt der FKK - Bereich, hier wird’s dann, fernab der Bananenboote und nervigen Wassermopeds ruhiger und zunehmend leerer, einen Kilometer vorm Leuchtturm sind schließlich Männer unter sich. Kurz vorm Leuchtturm wird der Strand vom mittlerweile zum Naturreservat ernannten Brackwassersee durchschnitten, den man bei Ebbe fast trockenen Fußes, bei Flut manchmal nur schwimmend durchqueren kann. Dieses kleine Abendteuer spart einen großen Umweg um den Naturpark herum. Aber auch Playa del Ingles hat seine annehmbaren Seiten, es nennt einen gut ausgebauten Nahverkehr sein eigen(Fahrscheine gibt’s zu akzeptablen 85 Cent im Bus) und es ist idealer Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden. Alle hundert Meter gibt’s es eine Autovermietung, aber Vorsicht, die Qualität und auch der Preis variieren stark. Und man sollte nicht dem trugschluss verfallen, bei so Unmengen Anbietern findet man stets noch am Vorabend sein Auto für den nächsten Tag. In der Hochsaison kann es passieren, das man in der ganzen Stdat keinen Wagen mehr bekommt. Da hilft nur ein Trick. Viele der Vermieter lassen den Wagen lieber stehen, als ihn für nur einen Tag an den Mann zu bringen. Also einfach für drei Tage ordern und am Abholtag mit diversen Entschuldigungen auf einen Tag reduzieren. Und man sollte diesen Leihwagen dann nicht dazu nutzen, zum Strand zu fahren. Vor fünf Uhr nachmittags einen Parkplatz in Strandnähe zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Gran Canaria abseits der Betonburgen